Gesundheit beginnt im Mund

über die wichtigkeit der mundgesundheit...

Gesunde, schöne Zähne, ein frischer Atem, ein unbeschwertes Lachen sind wohl für jeden erstrebenswert. Gehört doch der Mund mit all seinen Beißerchen zu den ersten Merkmalen unseres Gesichts, auf die der Blick unseres Gegenübers fällt.

Dass der Zustand unseres Mundes aber wesentlich für unsere allgemeine Gesundheit ist, wissen (noch) nicht allzu viele Menschen.

Mittlerweile wurde in vielen Studien nachgewiesen, dass akute, chronische und/oder systematische Krankheiten in Zusammenhang mit Problemen in der Mundhöhle stehen können. Wurzelbehandelte Zähne, Karies, Zahnfleischentzündungen, schwermetallbelastetes oder immunologisch wirkendes Füllungs- oder Zahnersatzmaterial, Entzündungen im Kieferknochen, etc belasten unser Immunsystem massiv. Nachdem unser gesamter Zahn- und Kieferbereich extrem dicht mit Nerven und Gefäßen durchzogen ist, können schlechte Bakterien, Giftstoffe, Schwermetalle usw über den Blutweg und das Nervensystem schnell in den restlichen Körper und besonders auch ins Gehirn gelangen und weitreichende Probleme verursachen.

Beispielsweise sind Rheumatische Arthritis, Bandscheibenvorfälle, die Frozen Shoulder und andere Beschwerdebilder des Bewegungsapparates mit pathologischen Bakterien aus dem Mundbereich assoziiert. Als weiteres Beispiel findet man in Gehirnen von Alzheimer-Patienten Schwermetallanlagerungen, die auch aus Zahnfüllungsmaterial stammen können. Außerdem kann die ständige Reizung des Immunsystems langfristig zur Belastung des Herzkreislaufsystems führen oder das Risiko für Autoimmunerkrankungen und Allergien erhöhen. Auch bei Diabetes Typ2, Darmproblemen und Schilddrüsenerkrankungen findet man oft eine schlechte Mundgesundheit vor.

Wovon ist aber nun ein gesunder Mund abhängig?

Hier steht vor allem das orale Mikrobiom oder - einfacher ausgedrückt - die Mundflora im Vordergrund. Die Mundflora setzt sich aus Milliarden von Mikroorganismen, zu denen auch Bakterien, Viren und Pilze gehören, zusammen. Tagtäglich kämpfen auf all unseren Hautoberflächen, wozu neben unserem Mund auch zB der Darm, die Lungen, unser Genitalbereich und die Haut zählen, Milliarden von Bakterien um ein für uns gesundes Gleichgewicht.

Die guten oralen Mikroben sorgen für eine optimale Speichelzusammensetzung, bekämpfen Krankheitserreger, schützen die Zähne vor Karies und das Zahnfleisch vor Entzündungen und sind wichtig für eine gute Verdauung, denn diese beginnt bereits im Mund.

Wenn gute Mikroorganismen von den „schlechten“ verdrängt werden, kippt dieses Gleichgewicht und die guten Mikroorganismen können ihre wichtigen Aufgaben nicht mehr erfüllen. Gleichzeitig können sich pathologische Mikroorganismen vermehren und uns immer größere Probleme bereiten. Es ist für unsere Gesundheit wesentlich, dass die guten Mikroben die schlechten immer halbwegs unter Kontrolle halten.

Rauchen, Stress, Alkohol, einige Medikamente (zB Kortison, Antibiotika und Chemotherapie), hochverarbeitete Lebensmittel, ein hohes Maß an Kohlenhydraten und Zucker, schlechte Mundhygiene etc führen zu einer Störung des Mundmikrobioms und verursachen Karies, Parodontitis, Zahnbelag, Mundgeruch und belasten zusätzlich auch das Immunsystem und damit den restlichen Organismus.

Was kann man tun, um die Mundflora und die generelle Mundgesundheit zu verbessern?

1. Rauchen reduzieren, oder noch besser: mit dem Rauchen aufhören! Solange man raucht, wird das orale Mikrobiom leider immer gestört sein.

2. optimale Mundhygiene: mindestens 2x / Tag Zähne putzen, zumindest Abends vorher Zahnseide oder kleine Bürstchen für die Zahnhwischenräume verwenden und abschließend die Zunge mit Hilfe eines Zungenschabers reinigen. Auch morgendliches Ölziehen - wie man es auch aus dem Ayurveda kennt - mit Bio-Kokosöl kann hilfreich sein, um Pathogene und Giftstoffe zu binden und loszuwerden (wichtig: Öl niemals schlucken, sondern nach ein paar Minuten ausspucken!)

3. Zucker reduzieren, vor allem auf Fruchtsäfte, Limonaden, Smoothies und dergleichen verzichten

4. Viel frisches Obst und Gemüse und die tägliche Ernährung einbauen! Und öfter auch mal härtere Gemüsesorten, wie zB Karotten knabbern, denn auch unser Kiefer will trainiert werden!

5. Alkohol reduzieren

6. Antibiotika immer nur im Notfall verwenden, denn diese Medikamente töten auch die guten Bakterien ab (nicht nur im Mund, sondern auch im Darm und im Genitalbereich)!

7. Keine täglichen Mundspülungen mit den klassischen Produkten aus der Drogerie! Diese zerstören auch gute Mikroben und enthalten viele Zusatzstoffe, die den Körper belasten können.

8. Nährstoffversorgung kontrollieren lassen: gesunde Zähne sind u.a von einer ausreichenden Versorgung mit VitD, Vit K, VitA, Magnesium und Calcium abhängig. Diese Vitamine und Mineralstoffe kann man in einem Blutbild kontrollieren lassen und bei Bedarf über entsprechende Lebensmittel, viel Zeit in der Sonne und wenn nötig auch hochwertige Nahrungsergänzungsmittel auffüllen.

9. Auch orale Probiotika und Lactoferrin können bei Regeneration des Mundmikrobioms helfen. Deren Einsatz besprechen Sie bitte mit Ihrem Facharzt für biologische Zahnmedizin bzw Umweltzahnmediziner!

Noch ein Wort zum Thema Zahnarzt:

Wenn man einen Zahnarzt mit einem ganzheitlichen Zugang sucht, sollte man sich an einen Facharzt für biologische Dentalmedizin bzw für Umweltzahnmedizin wenden. Diese Ärzte berücksichtigen neben der klassischen Zahnheilkunde und Implantologie auch die Wechselwirkungen zwischen Mundbereich und gesamtem Organismus. Es wird also nicht nur das Zahnproblem selbst behandelt, sondern mit Hilfe komplementärer, integrativer Therapieansätze der ganze Mensch. In der Regel arbeiten diese Zahnärzte auch mit spezieller Labordiagnostik, führen gezielte und vor allem sichere Amalgamentfernungen durch, beziehen orthomolekulare Medizin mit ein, setzen Akupunktur ein und arbeiten mit Physiotherapeuten, Osteopathen, Psychotherapeuten, Logopäden und/ oder Ernährungsberatern zusammen.

Hier steht also der Mensch im Mittelpunkt und nicht nur der Mund.

Mundgesundheit
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