myofasziale Triggerpunkte
Triggerpunkte, Tenderpoints, Triggerpunkt-therapie, ...
Triggerpunkt, Tender-Point, Triggerpunkttherapie,…. lauter Begriffe, die man vielleicht schon mal von seinem Physiotherapeuten oder von Bekannten, die von ihrer Therapie erzählen, gehört hat. Aber was ist denn ein Triggerpunkt eigentlich?
Die Pathophysiologie von myofaszialen Triggerpunkten (MTrP) ist noch immer Thema vieler Forschungsarbeiten. Der klassische MTrP ist eine druckempfindliche, punktuelle, spürbare verhärtete Stelle in einem Skelettmuskel bzw dessen Bindegewebe. Die Entstehung eines MTrP beginnt mit einer Fehl- oder Überbelastung oder unphysiologischen Dehnung eines Muskels. Dies verbraucht überdurchschnittlich viel Energie, die irgendwann nicht mehr bereitgestellt werden kann. Es kommt dann zu einem lokalen Energiemangel. Zuerst entsteht dadurch ein sogenannter Hartspannstrang, also ein kleines Bündel ständig angespannter Muskelfasern. (Ein Muskel besteht aus vielen einzelnen Muskelfasern, die sich wiederum in Muselfaserbündeln zusammenschließen. Alle gemeinschaftlich wirkenden Muskelfaserbündel bilden dann einen Muskel.) Dieser Hartspannstrang ist zunächst nicht druckempfindlich, verursacht keine Schmerzen und enthält noch keinen spürbaren MTrP.
Hält der unphysiologische Belastungs- oder Dehnungszustand an, kommt es durch die dauernde Kompression zu einer Minderdurchblutung innerhalb des Hartspannstrangs und der lokale Energiebedarf kann noch weniger gedeckt werden. Aufgrund dessen verändert sich der Gewebszustand immer mehr und es entsteht nach einiger Zeit ein Tender Spot. Dieser ist zwar druckempfindlich, verursacht selbst aber keine Schmerzen. Bleibt die Überlastungssituation weiterhin bestehen, entwickelt sich aus dem Tender Spot ein Triggerpunkt, mit all seinen klassischen Merkmalen: Druckempfindlichkeit und spontane, sowie übertragene (projezierte) Schmerzen in die für den jeweiligen MTrP typischen Areale.
Die konkreten Enstehungsmechanismen sind noch nicht vollständig geklärt. Was man aber weiß, ist, dass ein Triggerpunkt aus mehreren dicht beieinander liegenden Kontraktionsknoten besteht. Durch die partielle Dauerkontraktion dieser Muskelfaser-Anteile werden die parallel laufenden Blutgefäßchen komprimiert. Dadurch entsteht ein Mismatch zwischen erhöhtem Energiebedarf (durch die Daueranspannung der MTrPs) und einer lokalen Mangelversorgung (durch die kompressionsbedingte Minderdurchblutung). Dadurch kann sich die Dauerkontraktion des betroffenen Muskelstücks von allein nicht wirklich lösen.
Durch die Ischämie (Mangeldurchblutung) kommt es zu einem Sauerstoffmangel innerhalb des betroffenen Gewebes und damit einer messbaren Milieuveränderung. Dies triggert über verschiedene Wege Notizeptoren (bestimmte Nervenendigungen) und löst somit einerseits lokalen Druckschmerz und andererseits Spontanschmerzen aus.
Rund um den MTrP entsteht außerdem eine kleine Schwellung. Dadurch entsteht dort ein kleiner Knoten, den oft selbst Laien gut spüren können.
Es ist wichtig zu wissen, dass dieser Prozess reversibel ist. MTrPs können durch entsprechende Regeneration oder effektive Behandlung wieder zurückbilden.
In der Physiotherapie und Osteopathie gibt es verschiedene Methoden diese Triggerpunkte zu behandeln, die immer an den jeweiligen Patienten und seine Beschwerden angepasst werden.